Aktuelles 26-04-2021

26. April 2021

Erster Projektbericht zur Corona-Datenplattform veröffentlicht

Der erste Projektbericht zur Corona-Datenplattform ist erschienen. Er stellt die gesammelten Corona-Maßnahmen deskriptiv dar und liefert zahlreiche Anwendungshinweise und Beispiele für mögliche Auswertungen. Darüber hinaus beinhaltet er Analysen zur Corona-Inzidenzentwicklung abhängig von Strukturdaten der Landkreise und kreisfreien Städte. Der Bericht beschreibt zunächst Vorgehen und Erfassung der Eindämmungsmaßnahmen. Dabei zeigen sich klare Effekte auf den Wirtschaftsverlauf, aber auch Zusammenhänge mit der Sozialstruktur der Bevölkerung.


Die Gleichzeitigkeit und damit verbunden die bei genauer Betrachtung eher geringe regionale Varianz vieler Maßnahmen erschwert jedoch die statistische Analyse. Es zeigen sich schwache Effekte etwa durch die Maskenpflicht, die Hygieneregelungen und die Einschränkungen im Betrieb von Schulen und Kindertagesstätten. Auch im Wirtschaftsgeschehen zeigen sich schwache Effekte, insbesondere durch verordnungsbedingte Betriebseinschränkungen oder -schließungen.


Bereits im November 2020 konnten auf Basis der Datenplattform erste Hinweise auf ein im Trend höheres Inzidenzniveau in Kreisen oder Städten mit unterdurchschnittlichen Wohlstandsindikatoren oder vergleichsweise hohen Migrationsanteilen nachgewiesen werden. Der Ableitung von kausalen Zusammenhängen ist bei der Analyse innerhalb der Kreis- bzw. städtischen Aggregate jedoch enge Grenzen gesetzt. Zudem unterscheiden sich die ermittelten Effekte in den verschiedenen Phasen der Pandemie voneinander. Außerdem ist festzustellen, dass sie aufgesetzt auf das generelle Infektionsgeschehen bestehen, also besondere Spitzen und nicht den Gesamtverlauf erklären.


Trotzdem liefern die ermittelten Effekte wichtige Hinweise etwa auf eine möglicherweise unterschiedliche Compliance in verschiedenen Bevölkerungssegmenten sowie auf die Auswirkungen unterschiedlicher Lebensumstände. Diese Auswertungen müssen jedoch vertieft und abgesichert werden. Die Möglichkeiten einer kleinräumigen Analyse auf der Ebene von Individualdaten werden zurzeit in Parallelprojekten etwa in den Städten Köln und Hamburg erörtert. Darüber hinaus befinden sich weitere bundesweite Analysen zu Maßnahmewirkungen sowie Effekten auf das Wirtschaftsgeschehen in Arbeit.


Im weiteren Projekt werden ab Mai mehrere aktuelle Kurzreports zu ausgewählten Themen folgen.